Am Bodensee durch idyllische Weindörfer

30.06.2016  Von Hartmut Würfele.

Am Schwäbischen Meer von Immenstaad nach Meersburg war der Schwarzwaldverein Calw am Sonntag unterwegs. Idyllische Weindörfer, malerische Winkel und herrlichen Aussichtpunkte umgeben von Obstplantagen und Weinreben laden dort immer wieder zum Staunen und Verweilen ein.

„Drum fest, nur fest, nur keinen Schritt zur Seite, der Himmel hat die Pfade wohl bezeichnet“,

so wie Annette von Droste-Hülshoff, die in Meersburg lebte, schrieb, führten Margit und Horst Rentschler sowie Birgit und Rainer Linkenheil die beiden Wandergruppen des Calwer Schwarzwaldvereins sicher durch Wald und Flur am Ufer und Hinterland des Überlinger Sees. Um die als „Bodensee-Klassiker“ geweckten hohen Erwartungen zu erfüllen, hatten sich die Verantwortlichen für diesen Junitag einiges einfallen lassen. Nicht die ausgeschilderten Strecken waren das Ziel, sondern um in einer Weinsorte dieser Gegend zu bleiben, ein Cuvée von herrlichen Aussichtspunkten, bäuerlicher Kulturlandschaft mit akkurat gezogenen Rebhängen und weitläufige Obstplantagen. Zudem sollte der an diesem Tage fast silberfarben schimmerte See stets im Blick der Wanderer sein. Von Immenstaad, das bereits 1094 urkundlich erwähnt wurde, ging es zuerst entlang der Seestraße und weiter auf dem Apfel- und Weinspazierweg bis zum Schloss Hersberg und von dort auf einem Feldweg zwischen dem jetzt in Blüte stehenden Grasland und Obstanlagen hinauf zum Aussichtspunkt auf dem Hohberg. Die Wolken, die sich an diesem Morgen noch zeigten, verwehrten den möglichen Blick auf die Schweizer Alpen. Dafür grüßte ein über dem Seeufer schwebendes Luftschiff, ein „Zeppelin“, die rastende Gruppe. Einem kurzen Abstieg folgte dann ein steiler Pfad bergan durch die Weinberge zur Wilhelmshöhe, mit einer herrlichen Sicht auf den ruhig daliegenden See. Fragen gabes zu der vom Bodmaner Bildhauer Peter Lenk geschaffenen extravaganten Skulptur des „Dorfheilgen“ beim Burgunderhof. Sie erinnert an den ehemaligen Pfarrer von Hagnau, den Schriftsteller und Rebell, Heinrich Hansjakob. Über den Winzerweg war bald das malerische Hagnau erreicht. Hier bestand Gelegenheit um dem Treiben am Hafen zuzuschauen oder einfach die Seele baumeln zu lassen. Nach der Kriegsgräber-Gedenkstätte Lerchenberg kamen die Fußläufer auf den Meersburger Weinkundeweg, Herrlich duftende riesige Rosensträucher in den unterschiedlichsten Farben und Pastelltönen zierten die einzelnen Rebstockreihen. Ein Genuss für alle Sinne. Durch das “Töbele“ ging es zum Schloss und nach der Burg hinunter in die Altstadt mit ihrem südländischen Flair zur Schlusseinkehr. Davor wurde aber noch beim Staatsweingut Meersburg ein Cuvée aus Spätburgunder, Regent und Cabernet Mitros in Augenschein genommen. Eine Gaumenfreude für einen ruhigen Abend und damit eigentlich genau das Richtige nach dieser schönen Wandertag. Doch eine Flasche dieses edlen Tropfens Gutswein „Annette Droste-Hülshoff „ kostet mehr als 20 Euro.