Mit dem Ranger durch den Nationalpark, eine Unternehmung der Ortsgruppe Calw, besonders für Familien.

20.06.2017 Von Jürgen Rust.

Im Rahmen der Familienarbeit stand diese spannende Tour auf dem Programm. Wer mit offenen Augen und Ohren durch den Nationalpark streift wird Zeuge einer beindruckenden Vielfalt, so der Ranger Wolfram Hessler. Los ging es am Ruhestein, genau auf der Grenze zwischen Baden und Württemberg.  16 Erwachsene und 6 Kinder zogen los um in die Natur hineinzuhören. Das Trillern eines Buchfinken war das erste Signal aus dem Wald, welches leider gleich darauf durch die ersten lauten Biker die die Kurven herauf dröhnten mächtig gestört wurde. Gleich darauf wurde es auf einem abenteuerlichen Pfad recht spannend, zumal die Kinder mit dem Suchen des Baumes mit dem dicken Bauch und dem mit dem Elefantenrüssel viel Freude hatten. Gleich darauf stand die muntere Truppe auf eine Hochfläche mit Blick bis zur schwäbischen Alb. Hier führte Ranger Hessler die Calwer Besucher so richtig in den Nationalpark ein. Wo der Wald wieder wilder werden darf, ist die wichtige Strategie. Auf 10 000 Hektar gilt: die Natur Natur sein lassen. Der Nationalpark hat Platz für alle. Ob es der schnellste Vogel der Welt , der Wanderfalke, die kleinste Eule Europas,  der Sperlingskautz oder der sehr seltene Dreizehenspecht ist. Der Mut, der Natur das Ruder zu überlassen, schöpft sich aus dem tiefen Vertrauen in die Natur. Nachdenklich machte sich die Gruppe auf den weiteren Weg, als  unvermittelt der Ranger stehen blieb, sich bückte und den staunenden Wanderern erzählte, dass sie möglicherweise von einem Auerhahn beobachtet werden, denn er hatte soeben eine recht frische  Losung (Kot) eines Auerhahnes gefunden. Nach dieser Überraschung ging es vorbei am Euting Grab, und dem Seenblick hinein in eine Karwand und über große Sandsteinbrocken ein schmales verzaubertes Wegle,  wurzelübersät hinunter zum Wilden See. Dieser Bannwald besteht seit 1901 und so ist es kein Wunder, dass die Gruppe unverhofft  vor einer über 250 Jahre alten Weißtanne stand, die natürlich zu einem ausreichenden Foto Shooting genutzt wurde. Gleich darauf war der mystische Wilde See erreicht. Auf viele seltene Libellen machte der Ranger aufmerksam, die am Ufer in allen Farben über den See schwirrten. Wieder auf der Höhe folgte der Weg vorbei  an uralten Latschenkiefern und einem grandiosen Ausblick weit ins Rheintal bis zum Straßburger Münster  zurück zum Ruhestein. Anschließend folgte noch ein Besuch in der Glashütte in Buhlbach. Bei einer kleinen Führung und Besichtigung staunten die Calwer nicht wenig über diese Erfolgsstory der Glasbläser in Buhlbach, deren größte Erfindung die der Champagner Flasche war, ein Erfolg der bis 1909 bis zu 200 Menschen Arbeit und ein wenig Wohlstand brachte. Aber was wirklich niemand vermutet hätte, erstaunte noch mehr, denn in Buhlbach wurden auch allerbeste Perser Teppiche geknüpft. Zum guten Schluss durften die Kinder noch Papier schöpfen, denn dieses alte Handwerk wurde an diesem Tag vorgeführt. Nach diesem erlebnisreichen Tag, den Jung und Alt gleichermaßen genossen und bereichert hatte, ging es nach einem kleinen Einkehrschwung wieder zurück nach Calw.