Wanderwoche in Sardinien

11.06.2016  Von Jürgen Rust und Bernd Nonnenmann. 

Seit Jahren ist die Wanderwoche der Ortsgruppe Calw  das Highlight der Wandersaison. In diesem Jahr hatten sich die Wanderer von der Begeisterung zu Sardinien von ihren Mitgliedern Manu und Holger Griesau anstecken lassen. Schnell war die Reise mit 18 Teilnehmern ausgebucht und alle waren auf die zweitgrößte Mittelmeerinsel gespannt. Mit Sandra Tietze als örtlicher Guide, gelang der Gruppe ein Glücksgriff. Sie führte gleich am ersten Tag die Calwer in den Naturpark Biderosa mit seinen ausgedehnten Pinienwäldern, Steineichen, Eukalyptusbäumen, herrlich blühenden Zistrosen und die betörend duftende Myrte, aus deren Beeren der berühmte sardische Magenbitter „Myrto“ angesetzt wird. Nach dieser 5 stündigen Wanderung durch den Garten der mediterranen Düfte, standen die Teilnehmer unvermittelt am Meer, das zu einem ersten Bad einlud. Mit der Gorropu Schlucht hatte Sandra wahrlich die Herausforderung für die Gruppe ausgesucht. Auf 18 Kilometer  ging es über Steige, Felsen bis weit hinein in einer der größten Schluchten, bis zuletzt über 500 Meter hohe Wände über den Wanderern ragten. Ein imposantes Schauspiel, das von einigen Mutigen mit einer kleinen Kletterei über Hohe Granitfelsen noch getoppt wurde. Nach diesem anstrengenden Wandertag schmeckte allen das vorzügliche sardische Abendessen besonders gut. Der nächste Tag begann mit Kultur. Mit Sandra besuchten die Calwer einen ehemaligen, ca. 3000 Jahre alten Aussichtsturm der Ureinwohner von Sardinien der Nuragher. Nach einer kleinen Führung waren alle ob der hoch entwickelten Kultur der Nuragher verwundert. Anschließend ging es aber wieder in fast hochalpines Gelände. Auf dem Weg zum 1342 hohen Mt. Tului war viel unangenehmes Schottergelände bei recht warmen Temperaturen mehr als dazu angetan, das Wasser das in Strömen vom Körper floss, wieder aufzufüllen. Eine überaus prächtige, fast atemberaubende 360 Grad Sicht war aber dann doch der Lohn für die Mühe. Als kleine Entschädigung für die harten Stunden am Berg, hatte Sandra noch eine Weinprobe in einem der kleinsten Weingüter Sardiniens organisiert, so dass die Schwaben sich von der Mächtigkeit der Sardischen Weine, die aus der einheimischen Cannonau Traube gekeltert werden überzeugen konnten. Am Tage darauf stand mit dem 1316 Meter hohen Monte Novo San Giovanni nochmals ein toller Aussichtsberg auf dem Programm. Bis zum Gipfel konnten die Wanderer auf insgesamt 500 Höhenmeter nochmals die ganze Bandbreite der mediterranen Artenvielfalt und deren Düfte in sich aufnehmen, so dass die Begeisterung für diese herrliche Insel immer mehr zunahm. Am vorletzten Tag führte dann Franco, Sandras Mann, die Gruppe  nochmals in eine grandiose Schlucht, die Codula di Luna. Der spannende Abstieg mit über 500 Höhenmetern führte durch uralte Steineichenwälder, vorbei an über 600 m hohen Kalkwänden, baumhohen prächtig blühenden Oleanderbüschen direkt an den Stand von Cala Luna. Der Ausklang der Wanderwoche war nochmals besonders beindruckend. Franco hatte für die Gruppe alte, heute nicht mehr begangene Hirtenpfade ausgesucht. Vorbei an viele Hirten Hütten und durch ein Meer an mediterranen Pflanzen, deren Düfte alle Sinne betörten, genossen die Schwarzwälder Sardegna in vollen Zügen.  Zum Abschluss hatte er noch ein köstliches Sardisches Essen vorbereitet, das die Gruppe unter Schatten spendenten Pinienbäumen sich reichlich munden ließ. Mit einem kräftigen grazie mille an Sandra und Franco verabschiedeten  sich die Calwer sehr herzlich. Viele mit dem Vorhaben sicher wieder zu kommen.

Homepage Sandra und Franco: http://www.gorropu.com/