Winterwanderung vom Dobel zum „sagenhaften“ Lehmannshof

27.01.2016  Von Jürgen Rust.    

Zu seiner ersten Winterwanderung hatte der Calwer Schwarzwaldverein eingeladen und es kamen 43 erwartungsvolle Wanderer, alle bestens für dieses Vorhaben ausgerüstet, einige hatten als Vorsichtsmaßnahme sogar Schneeschuhe dabei. Start war der Heilklima Kurort Dobel. Der örtliche Tourismus wirbt mit dem Slogan: „ Die Sonneninsel im Nordschwarzwald“ und genau so war es auch. Gleich zu Beginn der 3,5 Stunden langen Wanderung schien ganz prächtig die Wintersonne. Zuerst ging es in einem großen Bogen um das Hochplateau, wo sich noch einige Langläufer im schon weicher werdenden Schnee kräftig abmühten. Alsbald wurden die gebahnten Wege verlassen direkt in den Wald auf eine sehr schmale Spur. Ein kurzer, aber kräftiger Anstieg ließ den Puls heftiger schlagen. Nach einer kleinen Pause wurde der Pfad dann schon etwas abenteuerlicher und erforderte einiges an Trittsicherheit. Die letzten Meter in das wildromantische Eyachtal hinunter wurden auf dem Forstweg zurückgelegt. Noch eine kurze Strecke, über eine alte Brücke und die Wanderer standen an dem sagenumwobenen und geschichtsträchtigen Lehmannhof. Mit einigen Versen aus der Dobler Ortschronik begrüßte Jürgen Rust die gespannte Gesellschaft. Gegründet 1683 als Säge von einem Leonhardt Lehmann und den Brüdern Kappler begann in diesem abgeschiedenen Tal eine wechselvolle aber auch sehr spannende fast 200 jährige Epoche. Die Lehmänner galten als riesige, kräftige und trinkfeste Gesellen, sie waren aber auch sehr geschäftstüchtig und brachten es zu großem Wohlstand. Außerdem waren sie auch sog. Compagnie Verwandte der ersten württembergischen „Flözer Compagnie“ des Jakob Vischer in Calw. Es herrschte wahrlich eine Goldgräber Stimmung im Eyachtal. Nach diesem kurzen Exkurs in die Geschichte unserer Heimat wurde mit dem Wasserwegle der schönste und abenteuerlichste Teil der Wanderung angegangen. Immer der rauschenden Eyach entlang, vorbei an Staustellen der Flößerei, umgeben von einer einzigartigen Naturlandschaft war diese Strecke wie im Fluge vorbei. Die Begeisterung war allen deutlich anzumerken. Auf der letzten Wegstrecke zur Eyachmühle wurde noch ein kurzer Halt an der Mannenbach- Wasserversorgung eingelegt, um über die Bedeutung dieser einzigartigen Quellwasser Versorgung, die bis in den Landkreis Karlsruhe das Wasser aus dem Eyachtal liefert, zu informieren.