Jahresabschlußanderung zum Tälesbach

29.12.2016 Von Jürgen Rust.

War es das schöne Wetter, die Gelegenheit nach den Feiertagen sich wieder etwas zu bewegen oder das Thema? Sei’s drum, denn zur letzten Wanderung der Ortsgruppe Calw fanden sich nahezu 60 Mitglieder und etliche Gäste ein. Die Wanderführer Bernd Nonnenmann und Werner Rentschler lagen mit der ausgesuchten Strecke und dem Besuch des Sanierungsprojektes Tälesbach goldrichtig. Vom Brühl aus führte die Strecke über den Kapellenberg, den Welzbergweg am Sonnenhang entlang zur Welzberghütte mit herrlichem Blick nach Hirsau und zum Kloster. Einige Meter weiter unten im Tal des Tälesbaches empfing die Wanderer eine eisige Kälte. Der ehemalige Stadtbrandmeister der Stadt Calw, Werner Rentschler, führte die Gruppe sehr authentisch in die Geschichte der Deponie und in die Problematik der permanenten Brände und des oft fehlenden Löschwassers ein. Einige der Teilnehmer konnten sich an die ständige Geruchsbelästigung recht gut erinnern. Von 1944 bis 1973 wurden in diesem idyllischen Tal der Schutt der Deutschen Bahn, sowie auch der Abfall aus dem Stadtgebiet der Stadt Calw entsorgt. Seit April 2015 wird nun an der Sanierung dieses bis ca. 2022 dauernden Projektes gearbeitet. Der Projektleiter seitens der Stadt Calw, Bernhard Dillner, stellte beeindruckend  die Größe dieses riesigen Projektes dar. Ob es die Maßnahme zur Aushebung der Bahnbrücke, Verlegung des Baches mit Umfluter und Trennwerk, die Abdichtung der Versickerungsstelle oder die Verfüllung mit einem Einbauvolumen von ca. 435 000 Kubikmetern, es versetzte die Zuhörer in Erstaunen. Besonders beeindruckend waren natürlich die Kaskaden mit einer Sturzhöhe  von ca. 40 Metern, die von 62 Betonteilen gehalten werden. Bestaunt werden konnte noch der Umfluter, der so bemessen ist, dass er sogar ein 500-jähriges Hochwasser meistern kann, die Reifenreinigungsanlage für die LKW’s und die Kontrolleinrichtungen (Drucksensoren) die die Bewegungen der Hänge überwachen und automatisch Alarm auslösen, wenn die Grenzwerte überschritten sind. Nach einer hochinformativen Stunde und regen Diskussionen, machte sich der Tross durch das wildromantische Tal wieder auf um in sonnige Höhen zu kommen. Vom Welschen Häusle über die blaue Brücke steuerte die Gruppe zur Schlusseinkehr in die Kimmichstuben. Einem Ehepaar hat die Unternehmung so gut gefallen, dass sie spontan ihre Mitgliedschaft im Schwarzwaldverein erklärten.