Bizarre Felsformationen und herrliche Ausblicke im Dahner Felsenland

13.07.2016  Von Hartmut Würfele.

Der Schwarzwaldverein Calw war am Sonntag auf dem Dahner Felsenpfad unterwegs. Sagenumwobene und bizarre Sandsteinformationen mit herrlichen Aussichten waren der Lohn für das schweißtreibende und teilweise auch ermüdende ständige Auf und Ab im Biosphärengebiet Pfälzerwald.

Sagen, Mythen und Legenden haben im Wasgau, einem grenzüberschreitenden deutsch-französischen Mittelgebirge, zu dem auch das Dahner Felsenland gehört, viele Spuren hinterlassen. Manfred Rau, der zusammen mit seiner Frau Monika sowie Sieglinde und Herbert Schurr an diesem Tag die Wanderführer waren, erzählte schon während der Anreise im Bus einige dieser lustigen Geschichten.
Die Sonne stand bereits hoch am Firmament, als die Tour oberhalb des kleinen Städtchens Dahn bei dem Felsenpaar Braut- und Bräutigam gestartet wurde. Von da zog sich der Weg hinauf zum Wachtfelsen. Der Name erinnert noch heute an das Schicksal eines kaiserlichen Wachposten, den seine Truppen während des Dreißigjährigen Krieges dort über dem Lautertal stationierten und bei ihrer Flucht vor den anrückenden Schweden vergessen hatten. An diesem heißen Hochsommertag, der einem die Schweißperlen schon ohne große körperliche Anstrengungen aus allen Poren fließen ließ, war jeder froh, wenn die Route, wie jetzt hinauf zum Pfaffenfels und weiter zum Schillerfelsen im dichten Nadel- und Laubwald verlief. Faszinierend, ja fast abenteuerlich, war der anschließende Gang durch einen Spalt des aufragenden Buntsandsteinmassivs bevor über Treppenstufen die Aussichtskanzel des Schwalbenfelsens erreicht war. Eine schöne Sicht auf das untenliegende Dahn und die Umgebung entschädigten für die kräftezehrenden Anstrengungen in dieser einzigartigen Passage. Gerade rechtzeitig kam um die Mittagszeit die Dahner Hütte in Sicht; unter dem schattigen grünen Baldachin der Laubbäume wurde hier Rast gemacht. Danach galt es wieder festen Tritt unter die Füße zu nehmen. Alte abgenutzte Wege und ausgetretene steile Pfade, die von Baumwurzeln, wie polierten braunen Adern durchzogen waren, brachten die Gruppe bergan zu einer Reihe weiterer imposanter Felsformationen. Durch Erosion, verursacht im Zusammenspiel von Wind und Wetter und der Eigenartigkeit des Gesteins, haben sich Wände mit fladenartigen Formen und Türme herausgebildet. Der Elwetritschefels erinnert dabei an den Pfälzer-Fabel-Vogel, der aus Kreuzungen von Hühnern, Enten und Gänsen mit im Wald lebenden Kobolden sowie Elfen stammen soll. Über eine Leiter kletterten Mutige noch hoch ins Herz des Büttelfelsen, um einen Blick auf den gegenüberliegenden Lämmertfelsen zu wagen, den letzte der 15 Felsen, die bei dieser Strecke, zu bewältigen waren. Mit der Schlusseinkehr im Bahnhöf‘l in Reichenbach endete eine sagenhafte, geologisch und historisch interessante Wanderung in einer einzigartigen Landschaft.