Der Calwer Schwarzwaldverein wieder auf Tour

Lange mussten alle warten, bis gemeinsames Wandern wieder möglich war. Und so konnten die Wanderführer Gabi und Jürgen Rust zu einem ganz besonderen Auftakt eingeladen. Bei absolutem Kaiserwetter führten sie die Wanderer in ein einzigartiges Kleinod, dem Kälbertal, zwischen Sprollenhaus und Aichelberg. Der Start war am Pumpwerk der Schwarzwaldwasserversorgung Kälbermühle. Beeindruckend, was der Zweckverband in absolut kürzester Bauzeit von 1896 bis 1898 vollbracht hatte. Mit einfachsten Mitteln, nur mit Spitzhacke, Schaufel und Spaten wurden 118 Kilometer Rohrgräben, teils sogar aus felsigem Untergrund ausgehoben, so dass schon am 12. September 1898 die ersten Häuser der Höhenorte fließendes Wasser hatten. Beeindruckt ob dieser Leistung und dem Bewusstsein, wie wichtig Wasser für uns ist, führte die Wanderung nun in das Wunder unberührter Natur. Üppig blühende, nach Frühsommer duftende Wiesen und gleich darauf das Plätschern des Kälberbachs nahmen die Gruppe sogleich gefangen. Verwunschene Pfade, absolute Stille, begleitet vom leisen Rauschen des Windes und der Duft des warm werdenden Waldbodens versetzte die Teilnehmer in eine wunderbare Stimmung, die immer mehr den Einklang mit der Natur erleben ließ. Sehr seltene Pflanzen, ganze Flächen der gesunden Bachkresse und mächtige verwitterte Fichten wechselten sich immer wieder ab, so dass es für das Auge, die Nase und manchmal auch für den Gaumen ausreichend spannendes zu erleben gab. Nach ca. 1,5 Stunden war die Quelle des Kälberbachs erreicht, Zeit für eine kleine Pause. Erlebnisreich, durch kniehohes im Wind wogendes Gras ging es stetig den Berg hinauf, wo mitten auf einer Waldlichtung mit der Schöllkopfhütte ein echtes Kleinod die Gruppe überraschte. Ein kleiner selbst gemachte Ständerling rundete zur Freude der Wanderer die kleine Pause ab. Auf ebenen Wegen, vorbei an der Herzogsbank, zog die Gruppe bei bester Stimmung Richtung Aichelberg. Als sich dann der tiefe Wald öffnete, bot sich allen ein wunderbares Bild, im Vordergrund der idyllisch gelegene Ort mit dem schiefen Turm der Dorfkirche und im Hintergrund die gesamte Silhouette der schwäbischen Alb. Die nun folgende Einkehr war für fast alle Teilnehmer die erste seit vielen Monaten und wurde deshalb besonders genossen. Beim Einstieg in den Bus konnten die Wanderführer in viele glücklich und zufriedene Gesichter schauen und das trotz der leider notwendigen Maske.