Oberharmersbacher Vesperweg

Von Jürgen Rust. Vorab, aus der geplanten Herbstwanderung des Calwer Schwarzwaldvereins wurde ungewollt ganz plötzlich eine Winterwanderung. Trotz der sehr schlechten Wetteraussichten hatten sich immerhin 23 Vereinsmitglieder und einige Gäste angemeldet, diesen besonderen Schwarzwälder Genießerpfad unter die Wanderschuhe zu nehmen. Nach dem Motto, „wenn man erstmal draußen ist“, ging es bei leichtem Regen an der Reichstalhalle los. Aber schon nach kurzer Zeit bot es sich an, mit dem Donissi Hof einen Typischen Schwarzwälder Hof zu besuchen, der wirklich Lust auf Schwarzwald weckt. Mit einem kleinen Kirschwasser gegen das feuchte Wetter begrüßte der der Chef Markus Schwarz die Gruppe, nicht ohne großen Stolz gab es anschließend noch eine Hofführung, dabei durfte natürlich der Blick in den Schinken Rauch nicht fehlen, der allen schon etwas das Wasser im Munde zusammen laufen ließ. Die gemütliche Vesperstube machte den Aufbruch in das üble Wetter um so schwerer. Gleich darauf wurde allen, trotz der kalten Witterung richtig warm, denn der nun folgende Anstieg dauerte insgesamt immerhin fast zwei Stunden, war jedoch in keiner Weise langweilig. Liebevoll gestaltete Attraktionen am Wegesrand, wie ein über 30 Meter langer Baumstamm mit eingearbeiteten Sitz- und Vespermöglichkeiten mit einer tollen Aussicht ins wolkenverhangene Harmersbachertal, eine „Baumwiege mit Durchblick“ und nicht zuletzt das zauberhafte „Schmusehisli“ lenkten immer wieder die Aufmerksamkeit der Wanderer auf sich. Nachdem ab ca. 600 m Höhe nun auch schon ein ordentliches Schneetreiben einsetzte war zum Schmusen wirklich niemand mehr zumute. Aber die lockende Wärme war nicht mehr sehr weit. Gleich darauf tauchte die, vom Schwarzwaldverein Oberharmersbach bewirtete Kreuzsattelhütte aus dem Schneegestöber auf und alle waren froh, sich bei einer heißen Suppe oder einer Tasse duftendem Kaffee, einem leckeren selbst gebacken Kuchen, wieder aufwärmen zu können. Wieder war der Aufbruch in das Sauwetter schwer, wo es inzwischen zusätzlich noch ordentlich stürmte aber zunehmend trockener wurde. Weiter ging es nun auf dem Westweg, vorbei an dem imposanten Harkhof, zum Mißlinkehofes und stetig bergab. Dem Wetter geschuldet waren einige Abstiege extrem schwer zu gehen, da diese ohnehin nicht nur sehr steil, sondern jetzt zusätzlich extrem rutschig waren. Letzten Endes kamen alle Teilnehmer gesund, wenn auch etwas geschafft, nach 6 Stunden Wanderzeit und fast 500 Höhenmeter in den Knochen wieder gesund im grünen Oberharmersbach an. Im Gasthof zum Ochsen in Fischerbach ließen sich alle das wohl verdiente Essen bestens munden.