Rund um Calw

Getreu seiner Philosophie, Natur empfinden, Kultur erleben, Gesundheit fördern, Freunde finden und Geselligkeit pflegen, hat der Calwer Schwarzwaldverein zur Wanderung rund um Calw eingeladen. Dabei ging es auf dem bestens ausgeschilderten Rundweg um Denkmäler, Persönlichkeiten, Geschichte und Aussichten und das nicht zu knapp. Über 30 interessierte Mitglieder und viele Gäste waren gespannt was es alles zu entdecken gibt. Die Ideengeber zu diesem besonderen Weg waren Bernhard und Renate Stopper, umgesetzt wurde das Projekt von C.A.L.W. in Zusammenarbeit mit der Stadt Calw. Renate Stopper begleitete auch die Gruppe und ließ sehr lebendig bei den einzelnen Stationen die Vergangenheit wieder aufleben, dabei würzten amüsante Begebenheiten und Anekdoten die Ausführungen. Erstaunt waren selbst alte Calwer, zu erfahren, welch große Persönlichkeiten in Calw gewirkt hatten und was für herrliche, in der Nähe der Stadt gelegene naturnahe Wege sich für einen Spaziergang oder eine kleine Wanderung anbieten. Der Weg beginnt am Hermann Hesse Museum, geht an der Stadtkirche vorbei zu einem der beutenden Häuser von Calw dem Georgenäum, welches von Emil Wilhelm von Georgii-Georgenau der Stadt Calw gestiftet wurde. Gleich anschließend umfing die Gruppe das einstige Flair des Stadtgartens als er noch Flaniermeile war, einen Springbrunnen, einen Naturlehrpfad und einen Alpengarten hatte und botanische Raritäten, dank dem großen Arzt, Botaniker, Naturwissenschaftler und Historiker Dr. Emil Schüz. Nach einigen Metern Anstieg, am Lärchenweg konnten die Teilnehmer den ersten wundervollen Blick auf die Stadt genießen und mehr über die großartigen Taten des Theologen und Sozialreformers Johann Valentin Andreä erfahren. Einige Meter weiter gab es gleich eine weitere Besonderheit, den Drei-Bahnen-Blick zur Württembergischen Schwarzwaldbahn auf die andere Talseite. Vorbei an der ehemaligen Akademie, heute eine Bauruine, früher die berühmte Höhere Handelsschule des Karl Zügel war die Gruppe erstaunt, was die Calwer Vorstadt, die eigentliche Urzelle Calws, alles zu bieten hatte, denn sie war bis vor ca.50 Jahren mit allen Geschäften versorgt, die man zum täglichen Leben benötigte. Nun ging es recht steil die Steige zum Windhof hoch, wo Renate Stopper an die Calwer Vereinsskimeisterschaften in den 1950er Jahren erinnerte und wie todesmutig sich die damaligen Calwer Rennläufer die extrem steile Bockwiese hinunterstürzten. Weiter ging es zum Meisterberg um von dort ins Wurstbrunnental abzusteigen, nicht ohne nochmals einen herrlichen Blick auf Calw und natürlich auf den Schlossberg zu genießen. Der Wurstbrunnen war ehemals ein botanisches Kleinod und hatte für die Wasserversorgung eine besondere Bedeutung. Vorbei an dem Naturdenkmal, dem Kuckucksfelsen mit seinen faszinierenden Felsformationen, hatten die Wanderer den Hirsauer Wiesenweg erreicht um dort noch zu erfahren, welche Häuser von Jakob Alber mit den Steinen des ehemaligen Krankenhauses gebaut wurden. Ein kleiner Abstecher an die Nagold sollte an die bedeutende Flößerei erinnern. Den Schlusspunkt einer einzigartigen Unternehmung bildete der Brühl. Die Teilnehmer dankten Renate Stopper (stellvertretend auch für Ihren Mann) mit langanhaltendem Beifall für ihr tolles Engagement und die großartige Arbeit, damit dieser Weg überhaupt erst entstehen konnte.

Text Jürgen Rust, Bilder Jürgen Rust und Bernd Nonnenmann